
Meine erste Näherfahrung habe ich in der Schulzeit gemacht, mit einem Kissen und dem ersten Versuch ein Kleid zu nähen. Es hat Spaß gemacht, aber infiziert vom Nähvirus war ich noch nicht.
Vor fast zehn Jahren habe ich mir dann eine einfache kleine Nähmaschine gekauft und mir Schritt für Schritt das Nähen beigebracht. Es ist toll, welche Möglichkeiten man hat, über Zeitschriften, Tutorials, Blogs und Youtube Videos immer mehr Techniken und Tricks zu erlernen und die Nähkenntnisse zu vertiefen. Zuerst habe ich mich wieder an kleinen Utensilien, Kissen oder Kosmetiktäschchen versucht. Und dann habe ich mich Stück für Stück an Kleidung herangewagt. Mit der größeren Erfahrung kam auch das Interesse an mehr Herausforderung beim Nähen, schwierigere Nähstücke, ausgefallene Stoffe. Damit kam aber auch das Verlangen nach einer Nähmaschine mit mehr Möglichkeiten, einer Overlock und auch einer Coverlock. Ein kleiner Luxus, den ich täglich genieße und nicht mehr missen möchte. Aber nicht alles ist von Erfolg gekrönt, viele Versuche sind misslungen, was unterschiedliche Gründe hatte. Falscher Stoff, falscher Schnitt, falsche Farbe oder auch die Kombination aus allem.
Der ein oder andere kennt das bestimmt, man sieht einen schönen Stoff und denkt, den muss ich haben. Zuhause lagert der Stoff dann mit vielen anderen schönen Stoffen und wartet auf seine Bestimmung. Man sieht einen Stoff, vielleicht im Stoffladen, bei Instagram oder anderen Inspirationen im Netz und ist schockverliebt. Doch zuhause überlegt man, was nun daraus werden soll. Aus diesem Grund lagern bei mir viele schöne Stoffe, die aber noch keine Bestimmung gefunden haben. Zwischenzeitlich ist mir klar geworden, dass sie nicht zu mir passen. Genauso erging es mir auch schon mit vielen Schnitten, die ich unbedingt nähen wollte. Man sieht ein Kleidungsstück oder ein Outfit und möchte genau dieses nähen. Wir bekommen gleich dieses „Habenwollen“ Gefühl. Im Fall von fertiger Kleidung können wir diese anprobieren, um herauszufinden, ob sie uns passt oder zu uns passt. Doch wenn wir uns unsere Kleidung selbst nähen, müssen wir erst alles fertig stellen. Vom Zuschnitt bis zur letzten Naht stecken so viel Arbeit und Herzblut in dem Kleidungsstück. Erst dann können wir uns ein Bild machen, ob das Kleidungsstück wirklich passt und gefällt. Aber wir können weder Schnitt noch Stoff zurückgeben, wenn das Projekt nicht den gewünschten Erfolg bringt.
Um nun meine Fehlkäufe zu reduzieren, habe ich eine Farb- und Stilberatung in Anspruch genommen. Dadurch habe ich mehr Klarheit bekommen welche Schnitte, Farben und Muster zu mir passen Natürlich ist das jetzt keine Garantie, dass alle weiteren Projekte gelingen. Doch damit verschaffe ich mir schon eine gewisse Sicherheit in Bezug auf Farbe, Muster und Schnittwahl.
Ich bin mir sicher, dass viele dieses Problem kennen. Wenn man nach Fertigstellung des Nähwerks feststellt, dass der Schnitt einfach nicht passt. Nicht die Größenwahl ist das Problem, sondern der Stil des Kleidungsstücks. Oder es liegt an der Farbe, dem Muster des Stoffes, der einen nicht gut aussehen lässt. Unsere Kleidung soll unseren Typ unterstreichen und hervorheben. Es soll immer noch die Person im Vordergrund stehen und nicht das Kleidungsstück. Dieses Thema fand ich so spannend, dass ich eine Ausbildung zum Color und Style Guide gemacht habe mit einem zertifizierten Abschluß als Personality Stylist Woman. Dieses Thema ist so vielseitig und interessant. All die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, möchte ich gerne weitergeben und mit euch teilen.