Warum gibt es unterschiedliche Farbtypen
Die Grundlage für die heutige Farbanalyse stammt von dem Schweizer Kunstpädagogen Johannes Itten, der die Farbgruppen ihrem Vorkommen in der Natur, den vier Jahreszeiten, zugeordnet hat.
Die amerikanische Designerin Suzanne Caygill entwickelte diese Beobachtungen weiter und übertrug sie auf Kleidung. Die ersten persönlichen Farbanalysen gab es in Amerika. Daraus sind im Laufe der Zeit unterschiedliche Methoden zur Farbberatung entwickelt worden. Auch die TYP Color-Methode, die ich an der Gutshof Akademie erlernt habe, ist daraus entstanden.
Für die Farbanalyse ist die Farbtemperatur, die Sättigung und die Tonhöhe ausschlaggebend
Bei der Farbtemperatur unterscheiden wir zwischen kühlen und warmen Farben. Von warmen Farben sprechen wir, wenn gelb beigemischt wurde und von kühlen Farben, wenn blau beigemischt wurde. Die reine Farbe rot ist z.B. weder warm noch kühl, mischt man aber einen Teil gelb dazu wird sie wärmer und umgekehrt, mischt man blau dazu, wird die Farbe kühler. Je mehr gelb oder blau man dazu mischt, umso wärmer oder kühler wird die Farbe.
Bei der Sättigung der Farben ist die Beimischung von schwarz, weiß oder grau ausschlaggebend. Je weniger schwarz, weiß oder grau zu den reinen Farben dazu gemischt wird, umso satter sind die Farben. Mischt man die Farbe mit schwarz oder weiß so verändert man die Intensität der Farbe und mischt man grau hinzu, so bekommt die Farbe einen rauchigen Ton.
Für die Tonhöhe ist auch die Beimischung von schwarz oder weiß zuständig, dadurch werden die Farben heller bzw. dunkler.
Welche Farbtypen gibt es und wie sehen sie aus?
Wir unterscheiden zwischen Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Der Frühling hat, wie in der Natur zu sehen, die frischen, leuchtenden zarten Farben. Wie bei den Tulpen, den neuen Blättern an den Bäumen, dem frischen Gras und den bunten Kirsch- und Apfelbaumknospen.

Der Sommer zeigt uns eher die rauchigen und pudrigen Farben, wenn wir an sehr heiße Tage denken, an denen die Luft vor Hitze schwirrt. Hier erkennt man die Verbindung zu der Designerin Suzanne Caygill mit den eher californischen und heißen Sommern.

Der Herbst beinhaltet die satten, warmen Farben des goldenen Oktobers. Die Farben sind erdig und satt, wie z.B. die gefärbten Blätter an den Bäumen.
Der Winter gibt uns die klaren, eisigen und kontrastreichen Farben vor, wie z.B. an einem sonnigen Wintertag in einer Schneelandschaft. Der klare blaue Himmel mit dem starken Kontrast des weißen Schnees.

Nun ist es in der Wirklichkeit aber so, dass wir Menschen nicht immer nur einem Farbtyp zuzuordnen sind. So kann es zu Tendenzen innerhalb der Farbfamilien kommen oder auch zu Anteilen außerhalb der Farbfamilien. Und um genau diese besonderen Abweichungen aus den vier Farbtypen herauszufinden, arbeite ich mit insgesamt 74 Analyse- und Finaltüchern.
Am Ende einer Beratung erhaltet ihr einen Farbpass mit euren ausgewählten Farben. Diesen Farbpass könnt ihr beim Einkauf zu Hilfe nehmen. Die Bekleidungsindustrie gibt uns meist die aktuellen Farben der Mode vor, aber mit dem Farbpass können wir Kleidungsstücke mit für uns harmonierenden Farben finden.